Venezuela ´24 - Teil 6: Das Dorfleben

Venezuela ´24 - Teil 6: Das Dorfleben

Hier in Macuro ticken die Uhren anders.



Seit nun circa zwei Monaten (Stand Februar 2024) gibt es ein Internetcafé. Am Abend, wenn der Generator den Strom liefert, (diesen gibt es grundsätzlich nur von circa Sonnenunter- bis Sonnenaufgang) versammeln sich viele Dorfbewohnende vor der Bar, welche ihren Umsatz inzwischen mit WLAN Passwörtern macht.
Eine halbe Stunde circa 50 Cent, eine Stunde einen Euro. Oder das Monatsabo für 10 Euro.



David und ich nehmen das Monatsabo und versuchen so gut es geht, eure Mails zu beantworten und Andy, welcher noch zu Hause in Hannover ist, mit dem daily-Onlineshop-Buisness zu unterstützen.
Aber das Internet ist hier ähnlich verlässlich wie andere Dinge in Venezuela. Busse zum Beispiel.... Wir lernen zu vertrauen und anzunehmen. Was auch immer kommt. Oder eben auch nicht. ;-)

Für die Kinder in Macuro sind wir ein absolutes Highlight. Jeden Tag nach der Schule steht die Traube der kleinen Menschlein aufgeregt vor unserer Tür.
Wir malen, basteln, sammeln Steine, gehen zum Strand.



Die Kids waren uns eine große Hilfe- besonders zu Beginn. Denn ein offizielles Geschäft, um Dinge einzukaufen, gibt es hier nicht. Jedoch gibt es eine Handvoll Familien, welche aus ihren Fenstern heraus allerlei mehr oder weniger wichtige Dinge verkaufen.



Am Abend sind wir verzweifelt auf der Suche nach etwas Süßem. Ein Mädchen führt uns zum Haus ihrer Großeltern. Hier gibt es fast täglich 4 verschiedene Leckereien. Selbst gemacht, versteht sich. „Beso de coco“ - der Kuss der Kokosnuss, des Weiteren eine Art Lebkuchen, Ingwerknäckebrot und gefüllt Kokostaschen. Nach Großmutters Rezept. :)
An welchen Fenstern es Eis zu kaufen gibt, zeigen uns die Kleinen, nicht ganz uneigennützig, auch noch gern.



Die Häuser im Dorf sind ganz unterschiedlich. Manchen außen sehr einfach, innen wirklich süß eingerichtet, andere scheinen eher außen gut erhalten, aber nicht jedes Dach ist gleichermaßen dicht beim Regen.

 

Dass das Leben hier anders ist als in Deutschland, das ist keine Überraschung. Aber wie anders, wird uns oft erst auf den zweiten Blick bewusst. Viele Häuser haben kein Badezimmer. Also keine Dusche, oder Toilette.
Auch gibt es keine ärztliche Versorgung. Wenn also jemand erkrankt, gibt es nur 2x pro Woche die Möglichkeit, mit der Fähre aufs Festland zum Arzt zu fahren. Insofern die finanziellen Mittel dafür vorhanden sind.



Viele Familienmitglieder der hier lebenden Menschen arbeiten illegal im nur 20km Luftlinie entfernten Trinidad. Einer der wenigen Wege, Geld zu verdienen.
Es gibt einige Kakaobauern und ein paar weitere Menschen versorgen sich durch Fischfang und den Anbau von Obst und Gemüse.



Beim genaueren Hinschauen, scheint das entspannte, entschleunigte Leben, nicht so einfach. Nicht alle Kinder können zur Schule gehen, denn es herrscht Schuluniformpflicht in Venezuela. Da sich diese nicht alle Familien leisten können, sieht man auch am Vormittag Kinder durch die Straßen schlendern.

Mit der Vorstellung von Cecocesola hoffen wir, die Menschen in Macuro dazu inspirieren zu können, dass sie mit Wohlwollen und Zusammenarbeit, ganz unabhängig von Staat und System, als auch wirklich gut leben können.
Die erste Vorstellung der Dokumentation zieht einige Menschen an.



Circa 30 Bauern und Bäuerinnen kommen. Um den Film, oder den Beamer zu sehen.
Wir hoffen das Beste und unser lieber Andrés wird in den folgenden Tagen und Wochen fleißig ankündigen, dass wir das große Glück haben, 5 Gäste von Cecocesola in Macuro zu empfangen.




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