Venezuela ´24 - Teil 4: Das kleine Kakaodorf im Dschungel

Venezuela ´24 - Teil 4: Das kleine Kakaodorf im Dschungel


Vom Hafen aus laufen wir, begleitet von Andrés, einem älteren, strahlenden Mann, als auch vielen weiteren Menschlein, welche unsere vielen Gepäckstücke mithilfe von Schubkarren und Manneskraft zum Haus von Miguel und Peloma bringen.
Wir laufen durch das kleine Örtchen, Menschen begutachten uns interessiert, begrüßen uns freundlich und Kinder kommen aus den Straßen gehüpft und rufen „Senor David! Como estas?!“ - „Herr David! Wie geht es Ihnen?“
Viele der hier lebenden Menschen erinnern sich an den großen, blonden Mann sehr gut, schätzen ihn und freuen sich darauf, was und wen sein Besuch wohl diesmal mit sich bringt.
Am Haus von Miguel und Peloma angekommen, duftet es bereits nach Kakao.
Nach der herzlichen Begrüßung, werden uns sofort die Bohnen der neusten Ernte in die Hand gedrückt. Die Fermentation lief super, sagen sie. Und wir sollen sie doch direkt Mal mit Andres Bohnen vergleichen, welche eine andere Stundenanzahl der Fermentation hatten.
Wow – alle hier scheinen Kakaoexpert*innen zu sein und einen extrem gut geschulten Gaumen für jede Feinheit im Kakao zu haben.
Im „Hinterhof“ des Hauses, lernen wir die restlichen hier lebenden Wesen kennen. Hühner, Hähne, Esel, große und kleine Schweine, Katzen, Hundewelpen und das Herz des Hauses: Chocolate- ein kleiner, unglaublich liebenswerter Hund, mit welchem ich noch viel Kuschelzeit hier verbringen werde.
Als ich das Haus verlasse, um die Eindrücke einen kurzen Moment wirken zu lassen, sehe ich Steve draußen sitzen. Unter riesigen, wunderschönen und sehr beeindruckenden Bäumen. Die Natur und ihre Ursprünglichkeit hier, sind bereits jetzt kaum zu beschreiben.
„Hola! David! Que bueno!!! Soy Jorman. Y eso es mi esposa Karina! Has probado alguna vez el cacao?“
Nein. 3 von uns hatten vorher noch nie Kakaofrucht frisch vom Baum probiert. Und so starten wir direkt. Jorman und seine Frau Karina nehmen uns mit, uns ihr Land zu zeigen.
Kein Feld, wie es bei uns vielleicht üblich wäre. Nein - ihr eigenes Stück Dschungel. Wir ernten die leckere Wurzel Yuka, essen von Chili, über Koriander, auch Früchte von welchen wir noch nie gehört haben, die aber auch aromatischer sind, als vieles, was wir uns hätten vorstellen können.
Und vor allem: Unsere erste Kakaofrucht in Venezuela. Da hängt sie. Am Stamm des Baumes. Allein das ist bereits unglaublich besonders. Als Jorman sie öffnet und uns die sich innen befinden weißen „Kerne“ anbietet, beginne ich zu strahlen. Endlich wieder eine frische Kakaofrucht. Soooo lecker, so frisch und fruchtig. Ein wenig zu vergleichen mit Litschi, oder Mangosteen.
Wir wandern durch den beeindruckenden Dschungel, folgen den Einheimischen, welche hier jeden für uns unsichtbaren Pfad, blind laufen könnten.
Am Ende unseres kleinen Ausfluges kommen wir am Fluss an.
Ein beliebter Platz für die Dorfbewohnenden, um sich zu treffen, zu erholen, abzukühlen, oder auch für Geburtstagsfeiern und andere Treffen. Hier im Wald, am Fluss, ist es wesentlich kühler als unten im heißen Dorf, in welchem die Sonne, die auf der Straße ausgebreiteten Maiskörner und Kakaobohnen trocknet.
Wir werden mit einer Suppe aus frisch gefangenem Fisch, und gerade geernteter Yuka und Kochbanane empfangen. Über dem Feuer gekocht, schmeckt sie gleich noch viel besser.
Was für ein Empfang.
Wir laufen zurück ins Dorf und beziehen müde, voller Eindrücke und sehr glücklich unser kleines Häuschen, welches passend für uns 3 Zimmer, ein Wohnzimmer und eine bestens ausgestattete Küche bereithält.
Sowie Wärme. Wärme hält es auch für uns bereit. Frieren werden wir hier im schönen Macuro also nicht.
Morgen geht es für uns zum ersten Mal zum Kakaowald.
Wenn ihr wissen wollt, wie dieses Erlebnis für uns war, freut euch auf Teil 5 unserer Reise nach Venezuela. :)
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