Caracas, Venezuela, Kunst

Venezuela ´24 Teil 2: Die Hauptstadt und ihre Gesichter



Es geht los – Steve und ich starten in Erfurt mit gemischten Gefühlen.
Zum ersten Mal unsere geliebten Vierbeiner für so eine lange Zeit allein lassen. Aber auch die Vorfreude ist riesig. Endlich Sonne, Cacao, die Gelassenheit der Menschen in Lateinamerika fühlen.

In Hannover übergibt David uns 2, sagen wir mal – etwas unhandliche, „Pakete“. Tja, schauen wir mal, wie wir dem Zoll den Gong, den Kuhdung zum Agni Hotra und die Mannschaftsration CDL erklären. :)
Ein wenig Strick und Schnüre zu Trägern umfunktioniert, dem Zoll alles absolut einleuchtend erklärt, sitzen wir im Flieger nach Istanbul.
Nach wenigen Stunden Aufenthalt geht es bereits weiter nach Caracas. Nur 14 Stunden dauerte der Flug aus der Türkei.

In Caracas gelandet, mit 2 riesigen Backpacks + 2 Sperrgepäckstücken beladen, schlendern wir leichten Fußes zum Bus. Dieser bringt uns in die Innenstadt, wo wir versuchen, ohne Internet unseren Couchsurfinghost zu finden.



Venezuela hat für mich vom ersten Moment an sehr viel von Teneriffa.
Die Architektur, die Energie, die Natur. Später erfahren wir, dass dies an der große Auswanderungswelle während des Bürgerkrieges liegt. Viele Bewohnende der Kanaren flüchteten nach Venezuela. Heute ist es umgekehrt.

Vom Flughafen fahren wir über beeindruckende, grüne Berge. Die Menschen scheinen überrascht. Wir sind die einzigen „Weißen“. Oft werden wir freundlich angesprochen, begrüßt, willkommen geheißen.
Aber kurz Internet zu erhalten und das Vertrauen einer Person zu gewinnen, wirkt schwerer als gedacht.
Nach ein paar Gepäck- und Gebäckpausen kommen wir bei Rodolfo an.
Er beherbergt nahezu jede Woche Reisende der ganzen Welt bei sich in Caracas. Also kommt ja doch jede Woche mal ein Tourist vorbei. Wie schön :)

 



Für viele Menschen ist Venezuela noch sehr vorurteilsbehaftet. Doch die Krise ist vorüber. Den Menschen geht es besser und vor allem kann ich persönlich sagen, dass ich mich immer sicher gefühlt habe.
Ehrlicherweise darf man erwähnen, dass die Schilder an Geschäftstüren, dass Hunde und Waffen draußen bleiben müssen, schon ein wenig erschrecken, jedoch gehören auch die -zumindest für mein Gefühl- der Vergangenheit an.



Rodolfo gibt uns eine kleine Innenstadttour und ich bin überrascht, wie schnell ich als „nicht-Stadt-Fan“ mich wohlfühle.
Aktuell ist Karneval, viele Geschäfte sind geschlossen und die Menschen sind draußen in den Parks unterwegs. Eine tolle Gelegenheit für uns direkt in die Kultur einzutauchen. Menschen musizieren und tanzen in den Straßen und wir fühlen uns super.
Die Stadt ist voller Wandbilder. Und darin mehr oder weniger versteckter Botschaften. Sehr beeindruckend.



Am Straßenrand zeigt sich das südamerikanische Streetfood von seiner klassischsten Seite. Hamburger, Hotdog, Eis.
Übersichtlich.... Alles doppelt frittiert und für uns nicht so richtig ansprechend.
Da bin ich schon sehr dankbar über all die riesigen Märkte, oder auch die Trucks am Straßenrand, welche 2kg Mango für einen Dollar verkaufen. Traumhaft.



Ganz grundsätzlich fällt mir sofort auf, dass es schwer für mich ist, das System zu verstehen. Hamburger 6$, Reis 2$ und ein Deo aus dem Supermarkt lockere 5$. All das bei einem durchschnittlichen Verdienst von ca. 50-80$ im Monat. Insofern man Arbeit hat.



Wir genießen die Zeit mit Rodolfo und zwei weiteren Couchsurferinnen.
Natalia aus Moldavien und Nora aus Wien.
Gemeinsam lachen, erkunden und quatschen wir. Am letzten gemeinsamen Abend kochen wir gemeinsam das klassischste venezolanische Gericht: Arepas.
Fladen aus Maismehl. Suppppper lecker.



Nach fünf Tagen ist es so weit - David, Kristin und Katharina kommen in Caracas an und wir freuen uns sehr auf sie.
Nun heißt es zum ersten Mal - Rucksack wieder einpacken, Pakete aufschnüren und zum vereinbarten Treffpunkt finden.
Nach wie vor – ohne Internet. ;-)


Beim nächsten Mal erzähle ich euch mehr über unser erstes Treffen, die Reise nach Macuro und die Fortbewegung in Venezuela. :)

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