Venezuela ´24 Teil 3: Der Weg ist das Ziel

Venezuela ´24 Teil 3: Der Weg ist das Ziel


Endlich! David, Kristin und Katharina landen. „Luca sammelt euch ein“, sagt uns David am Telefon.
So holt uns der strahlende Mann ab und bringt uns zu den anderen. Die stehen bereits mit 11 Taschen und mehreren kleinen Laptopkartons am Treffpunkt, an welchem unser Bus uns einsammelt.



Nach nur wenigen Stunden warten außergewöhnlich wenig für venezolanische Verhältnisse ,  geht es los.
Es fahren nur wenige andere Menschlein mit uns mit, sodass wir Platz haben, um hin und wieder die Augen zu schließen. Obwohl ich das fast gar nicht möchte. „Der Weg ist das Ziel“- so wahr.
Ich schaue aus dem Fenster, sehe sich stetig verändernde Vegetation, Menschen die in ganz anderen Verhältnissen leben, als wir es tun, frisches Obst an den Bäumen, das Meer. Vor mir verteilt Marleen handgemachte Schokolade. Die muss nun aufgegessen werden, bevor sie schmilzt. ;-)

Marleen, Luca und Goyo werden uns in den nächsten Wochen fast durchgehend begleiten, uns täglich unterstützen, beherbergen und uns herzhaft zum Lachen bringen. Ein riesiges Geschenk, so viel Zeit mit diesen tollen Menschen verbringen zu dürfen. Sie sind die Goldstücke, die immer wieder nach Macuro reisen, den Cacao dort gemeinsam mit den Menschen im Dorf ernten, die Fermentation überprüfen und letztendlich nach Caracas transportieren, um ihre Schokolade und zukünftig die Kakaomasse von Maya Munay herzustellen.
Im Bus werden Karten gespielt, die ersten Früchte gesnackt und der Sonnenuntergang bestaunt. Ein bisschen spät sind wir dran, aber das versucht der Busfahrer sehr motiviert und etwas beängstigend auszugleichen. Sicherheitshalber macht er in den Kurven, in welchen er mittig fährt, um nicht zu viel Zeit zu verlieren, das Licht aus, sodass er erkennen kann, ob wir Gegenverkehr haben. Klingt etwas lebensmüde, bewährte sich allerdings als erfolgreiche Taktik.

Da wir mit den Gegebenheiten noch nicht ganz so vertraut waren, rechneten wir nicht damit, dass es ab ca.  18 Uhr keine Möglichkeit mehr gibt Essen, oder auch Trinken zu kaufen. Das führte zu erster Wasserknappheit. Die nicht Vegetarier*innen hatten das Glück, dass ein einsamer Hotdogverkäufer mitten in der Nacht, mitten auf der Straße stand.
Dass wir erst 3 Uhr nachts ankommen, führt dazu, dass wir keine Unterkunft mehr benötigen, sondern stattdessen an der Fähre auf den Sonnenaufgang und somit das Ablegen unserer Fähre warten. So entspannt sollte keine weitere Fährabfahrt mehr werden, wie sich später herausstellte.



Wir genießen müde, aber zufrieden die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Die Fähre (eher eine Art großes Speedboot) bringt uns, viele Bohner und Bewohnerinnen, einige Liter Bier, hunderte Kilo Maismehl, Chips und alles was man so zum Leben mit begrenzter Infrastruktur benötigt, nach Macuro.
Die Fähre fährt nur Dienstag und Freitag. Je ein Mal hin, ein Mal zurück.
Die Tickets sind stark limitiert, jedoch ist es die einzige Möglichkeit um einzukaufen.
Alltags- und Gebrauchsgegenstände, als auch in der Trockenzeit Vitamine. Während unseres Aufenthalts, waren die einzigen Früchte -saure, aber leckere, grüne Mango und eine Hand voll letzter Mini-Guaven.
Alles andere kommt vom Festland. Puh, schwierig. Am liebsten ernähre ich mich bei diesen Temperaturen ausschließlich von Früchten, aber gut – dann essen wir halt die all time favorites: Kakaofrucht und Kokosnuss :)

Wir laufen im „Hafen“ von Macuro ein.
Ein kleiner Bootssteg, viele Palmen, Hunde, Kinder und aufgeregte Menschen, die ihre neuen Kühlschränke, Bierkisten, das selbst gemachte Eis und uns freudig in Empfang nehmen.

Unsere ersten Eindrücke von Macuro, wo und wie wir untergekommen sind und wie unser erster Kakao war, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.


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